Die Zahl der Fehltage von Arbeitnehmern in Deutschland auf Grund von psychischen Erkrankungen ist stark ansteigend. In der heutigen, sehr hektischen Arbeitswelt in der ständige Erreichbarkeit und Telefon- und Email- Stress zum Alltag gehören sind vor allem Erkrankungen wie zum Beispiel das Burn Out Syndrom auf dem Vormarsch.
Während sich die Mediziner aktuell noch streiten, ob es sich beim Burn Out tatsächlich um eine Untererkrankung der Depression oder um ein eigenes Krankheitsbild handelt, sind die Symptome und die Folgen des Burn Outs unbestritten. Ist man erst mal selbst davon betroffen, gibt es ohne externe Hilfe kaum einen Ausweg aus der Krankheit. Wichtig ist deshalb, dass die Krankheit rechtzeitig erkannt und anschließend professionell behandelt wird. Wird dem Patienten keine ausreichende Behandlung zu teil, kann die Erkrankung im schlimmsten Fall zum Suizid führen.
Ist erst mal die Diagnose Burn Out gestellt, wird in der Regel eine Burn Out Syndrom Kur oder Rehabilitation angeordnet, bei der der Betroffene für längere Zeit eine Auszeit vom Alltag bekommt und in einer speziellen Burn Out Klinik nachhaltig behandelt wird. Während dieser Zeit wird der Betroffene ganz gezielt auch von seinem näheren Umfeld getrennt. Eine Burn Out Behandlung kann, je nach schwere der Erkrankung und Persönlichkeit, sehr langwierig sein und sich über mehrere Monate erstrecken. Grundsätzlich lässt sich allerdings sagen, dass Burn Out gut zu behandeln ist und die Patienten danach wieder völlig hergestellt und unter Einhaltung bestimmter Maßgaben wieder zu 100% leistungsfähig sind. In seltenen Fällen kommt es allerdings nach der Kur auch zu einer Frühverrentung aufgrund einer psychologisch bzw. körperlich bedingten Arbeitsunfähigkeit.
Der erste Teil der Behandlung hat zum Inhalt den stark erschöpften Patienten, der nicht selten auch an schweren Depressionen leidet, die Lebenskraft wieder zu geben und ihn aus der akuten Depression herauszuführen. Dies wird oft mit totaler Ruhe und Abschottung vom normalen Umfeld und begleitend mit der Gabe von Antidepressiva initiiert. Auch leichte körperliche Betätigung sowie Beschäftigungstherapien können diese Phase begleiten oder daran anschließen.
Ist der Betroffene wieder einigermaßen zu Kräften gekommen, geht es in der Kur anschließend darum aufzuarbeiten, warum diese Situation eingetreten ist und gezielt Verhaltensweisen anzulernen, dies zukünftig zu vermeiden. Diese Phase wird durch die intensive Betreuung durch einen Psychologen oder Psychotherapeuten und psychotherapeutischen Sitzungen eingeleitet. Dies bedeutet oft auch eine sehr schmerzhafte Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit und persönlicher Ängste und Neurosen. Neben dem eigenen Fehlverhalten gilt es aber auch die äußeren Einflussfaktoren, wie zum Beispiel Mobbing am Arbeitsplatz, Überforderung, private Probleme usw. zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten, diese äußeren Krankmacher zukünftig zu vermeiden. Gerade in dieser Phase ist es wichtig, dass man eng mit seinem Therapeuten zusammenarbeitet und sein Inneres nach außen kehrt. In Gruppentherapeutischen Sitzungen werden mit gleichermaßen Betroffenen ähnliche Probleme aufgearbeitet und Lösungsstrategien entwickelt. Oft entstehen hierbei persönliche Kontakte, die noch weit über die Kur hinaus gepflegt werden und den Widereinstieg und die zukünftige Bewältigung von Problemen erleichtern.
Nach dem Ende der Burn Out Kur sollte der Patient wieder völlig bei Kräften sein und eine Anzahl von Verhaltensweisen erworben haben, um zukünftig nicht mehr in die Burn Out Falle zu geraten. Oft ist auch die Empfehlung zu einem Arbeitplatzwechsel das Ergebnis der Kur. Auf jeden Fall sollte er wieder emotional so stabil sein und über genügend Kräfte und Motivation verfügen, dass er sein Schicksal in die eigene Hand nehmen und empfohlene Veränderungen umsetzen kann.